Die Klimafolgen im Kreis Minden-Lübbecke äußern sich in den letzten Jahren zunehmend. Deshalb ist der Kreis Minden-Lübbecke Teil des regionsübergreifenden Klimaanpassungsprojektes „Evolving Regions“. Die durch das Institut für Raumplanung der TU Dortmund erstellte Klimawirkungsanalyse untersucht die Klimasignale Hitze, Dürre, Starkregen und Flusshochwasser – in jedem Bereich werden die Klimawandelfolgen im Kreis Minden-Lübbecke bereits ersichtlich. Dürre belastet die Bäume im Kreis und macht sie anfälliger für Schädlingsbefall https://cms.evolvingregions.com/content/klimafolgenanpassung-duerrestress-bei-kreisbaeumen/. Auch die Moore sind von der starken Trockenheit der letzten Jahre betroffen. Gleichzeitig stellen Dürreperioden die Landwirtschaft im Kreis vor enorme Herausforderungen. Starkregenereignisse haben in den letzten Jahren Kanalisationen überlastet und zu Hangabrutschungen und Überschwemmungen geführt. Sommerliche Hitzeperioden führen insbesondere in Gebieten mit erhöhtem Versiegelungsgrad zu einer ungünstigen thermischen Situation. Städtische Wärmeinseln entstehen.
Im März 2021 startet der Kreis Minden-Lübbecke nun in den Demozyklus innerhalb des Projektes „Evolving Regions“. Der Demozyklus dient der Erprobung der Workshops zur Maßnahmenentwicklung. Gleichzeitig werden vorbereitende Interviews mit Fachakteurinnen und -akteuren im Kreis durch die projektkoordinierende TU Dortmund geführt. Auch werden die Ergebnisse der Klimawirkungsanalyse für den Kreis vorgestellt. Anhand der Klimawirkungsanalyse lassen sich Aussagen über die Klimafolgen im Kreisgebiet auf kleinräumiger Ebene treffen. Im Sommer 2021 schließt sich der Hauptzyklus an. In drei Themenfeldern werden dann je sechs Workshops durchgeführt, um konkrete Maßnahmen für die Klimafolgenanpassung im Kreis Minden-Lübbecke zu erarbeiten.
Regionsspezifische Themenfelder werden bearbeitet
Die Themenfelder im Projekt sollen die regionalen Besonderheiten des Kreises Minden-Lübbecke widerspiegeln. Sie wurden in Abstimmung mit kommunalen Akteurinnen und Akteuren aus den Bereichen Klimaschutz und Stadtplanung, Akteurinnen und Akteuren aus der Forst- und Landwirtschaft sowie Mitgliedern der Kreisverwaltung im Dezember 2020 entwickelt. Die Themenfelder für das Projekt lauten „Land- und Forstwirtschaft“, „Klimaresiliente Stadt- und Siedlungsgestaltung“ sowie „Klimasensible Arten und Lebensräume“.
Vernetzung wird großgeschrieben
Zusätzlich zu den im Projekt der TU Dortmund vorgesehenen Workshops gibt es eine Besonderheit im Kreis Minden-Lübbecke. Im Herbst 2019 wurde ein Runder Tisch „Klimafolgen“ durch die Kreisverwaltung ins Leben gerufen, um sich über die Folgen der trockenen Jahre 2018 und 2019 auszutauschen, Wege zwischen den Akteurinnen und Akteuren zu verkürzen und die Öffentlichkeit einzubinden. Der Runde Tisch „Klimafolgen“ wurde nun im Rahmen des Projektes Evolving Regions erweitert und als Arbeitskreis der lokalen ER-Projektpartner*innen etabliert. Somit können bestehende Strukturen im Kreis fortgeführt werden. Der Arbeitskreis soll regelmäßig tagen, sodass alle Themenfeldexpertinnen und -experten regelmäßig über den aktuellen Stand im Projekt informiert werden. Im ersten Treffen des Arbeitskreises wurden die obenstehenden Themenfelder gemeinsam erarbeitet und diskutiert.
Bildquelle: Kreis Minden-Lübbecke