{"id":84382,"date":"2023-07-10T15:05:27","date_gmt":"2023-07-10T13:05:27","guid":{"rendered":"https:\/\/evolvingregions.com\/?post_type=content&p=84382"},"modified":"2023-07-10T15:10:50","modified_gmt":"2023-07-10T13:10:50","slug":"das-projekt-evolving-regions-ein-rueckblick","status":"publish","type":"content","link":"https:\/\/cms.evolvingregions.com\/content\/das-projekt-evolving-regions-ein-rueckblick\/","title":{"rendered":"Das Projekt Evolving Regions: Ein R\u00fcckblick"},"content":{"rendered":"\n
Extreme Hitzewellen, immer l\u00e4ngere D\u00fcrreperioden und \u00dcberflutungen nach Starkregenereignissen \u2013 der Klimawandel macht sich schon heute auch bei uns bemerkbar. Die Anpassung an die unvermeidlichen Folgen des sich ver\u00e4ndernden Klimas geh\u00f6rt deshalb neben Klimaschutz zu den gr\u00f6\u00dften gesellschaftlichen Herausforderungen unserer Zeit. Insbesondere nicht-urbane R\u00e4ume stehen hierbei vor komplexen und sich stetig ver\u00e4ndernden Herausforderungen. F\u00fcr eine effektive Klimaanpassung kommt es darauf an, Vorgehensweisen zu entwickeln, welche an die jeweiligen Rahmenbedingungen angepasst sind. Eine regionale Perspektive bietet hier viele Vorteile: L\u00f6sungen f\u00fcr grenz\u00fcberschreitende Klimafolgen k\u00f6nnen in einem geeigneten Ma\u00dfstab erarbeitet, lokale Ziele und Strategien aufeinander abgestimmt und Kompetenzen und Ressourcen geb\u00fcndelt werden.<\/p>\n\n\n\n Die Sozialforschungsstelle der TU Dortmund und sechs Partnerinstitutionen haben seit Juli 2019 sieben Regionen in Nordrhein-Westfalen und eine Region in den Niederlanden auf dem Weg in eine klimarobuste Zukunft begleitet. Was sie verbindet, ist der Wunsch, ihre Region als lebenswerten Raum zu erhalten. Allen Regionen wurde im Projekt das notwendige R\u00fcstzeug f\u00fcr eine aktive Klimaanpassung zur Verf\u00fcgung gestellt. Darauf aufbauend konnten zusammen mit den regionalen Akteur:innen f\u00fcr jede Region passgenaue Fahrpl\u00e4ne zur Klimaanpassung erarbeitet werden.<\/p>\n\n\n\n In den Kreisen Wesel, Steinfurt, Soest, Siegen-Wittgenstein, Minden-L\u00fcbbecke, Coesfeld und Lippe und der niederl\u00e4ndischen Region West-Overijssel\/ Ijssel Vechtdelta haben die Sozialforschungsstelle der TU Dortmund, das Institut f\u00fcr Raumplanung der TU Dortmund, das Bildungszentrum f\u00fcr Ver- und Entsorgungswirtschaf (BEW), das Deutsche Institut f\u00fcr Urbanistik (difu), die Prognos AG, die Universit\u00e4t Twente und ZDF Digital \u00fcber 4 Jahre hinweg die Anpassung an den Klimawandel gemeinsam in einem Verbundprojekt vorangetrieben.<\/p>\n\n\n\n Evolving Regions verfolgte drei \u00fcbergeordnete Ziele:<\/p>\n\n\n\n In diesem Beitrag m\u00f6chten wir unseren Blick zur\u00fcckwerfen – auf die Inhalte des Projektes, wichtige Meilensteine und seine Ergebnisse. <\/p>\n\n\n\n Im Zentrum des Projektes stand der Klimaanpassungsprozess nach der Methode des Evolving Roadmapping. Denn eine Anpassung an die Folgen des Klimawandels kann nur dann erfolgreich sein, wenn sie themenfeld\u00fcbergreifend, kollaborativ, koordiniert, und integriert erfolgt. Den methodischen Rahmen kann hierbei das Evolving Roadmapping darstellen. Die Methode erm\u00f6glicht es, unterschiedliche Akteur:innen einzubeziehen, Netzwerke aufzubauen und zu st\u00e4rken sowie die bestehenden Kompetenzen und Ressourcen bestm\u00f6glich zu nutzen. Grundgedanken des Dialogprozesses sind dabei die Zusammenarbeit unterschiedlichster Personen, Gruppen und Organisationen zur gemeinsamen Entwicklung von Zielen, Strategien und Ma\u00dfnahmen zur Klimaanpassung sowie die Bef\u00e4higung von Akteur:innen, Klimaanpassung eigenst\u00e4ndig fortzuf\u00fchren.<\/p>\n\n\n\n Das Evolving Roadmapping umfasst sechs inhaltliche Schritte, welche nacheinander, teilweise aber auch parallel zueinander ablaufen: (1) Rahmensetzung und Zieldefinition, (2) Gegenwartsanalyse, (3) Forecasting, (4) Backcasting, (5) Erstellung der Roadmap und (6) Monitoring, Evaluation und Weiterentwicklung. Neben einer ausf\u00fchrlichen Auseinandersetzung mit den lokalen\/regionalen Gegebenheiten und den zu erwartenden klimatischen, r\u00e4umlichen und gesellschaftlichen Ver\u00e4nderungen wird von den Akteur:innen ein gemeinsames Bild einer w\u00fcnschenswerten klimaangepassten Zukunft entwickelt. Aus der Gegen\u00fcberstellung von Zukunftsbild und Prognose ergeben sich die Handlungsbedarfe, zu deren Erf\u00fcllung im Anschluss gemeinsam Strategien und konkrete Ma\u00dfnahmen entwickelt werden.<\/p>\n\n\n\n Der Grundgedanke des Evolving Roadmapping ist die gemeinsame Entwicklung von Zielen, Strategien und Ma\u00dfnahmen zusammen mit den relevanten Akteur:innen aus der Region. Dieser kollaborative Charakter spiegelt sich in den Inhalten einer entsprechend aufgebauten Workshopreihe im Projekt Evolving Regions wider. Die Workshops wurden dabei nach regional festgelegten Themenfeldern strukturiert. Eine zentrale Rolle nahm dabei die Position des regionalen Promotors\/der regionalen Promotorin ein, f\u00fcr welche:r in jeder Region im Projekt eine Stelle geschaffen wurde. Die Person diente als zentrale Ansprechperson f\u00fcr den Prozess in der Region und koordiniert zwischen den unterschiedlichen Themenfeldern und den regionalen Akteur:innen der Klimaanpassung. Am Ende der gemeinsamen Entwicklung von Ma\u00dfnahmen stand ein regionaler Fahrplan, die sogenannte Roadmap, der als Handlungsgrundlage f\u00fcr die zuk\u00fcnftige Klimaanpassung dient.<\/p>\n\n\n\n Die Basis f\u00fcr den Dialogprozess in Evolving Regions bildeten die Klimawirkungsanalyse und das Monitoringkonzept f\u00fcr die Regionen. Die Klimawirkungsanalyse wurde vom Institut f\u00fcr Raumplanung der TU Dortmund f\u00fcr jeden Kreis individuell entwickelt. Bei der Klimawirkungsanalyse wird die Wirkung verschiedener klimatischer Einfl\u00fcsse (z.B. Hitze oder Starkregen) auf konkrete r\u00e4umliche Gegebenheiten bzw. Sensitivit\u00e4ten des Raumes (z.B. Wohnbev\u00f6lkerung, Geb\u00e4ude oder soziale\/technische Infrastrukturen) ermittelt. Ziel der Analyse ist es, f\u00fcr die klimatischen Einfl\u00fcsse Hitze, Starkregen, D\u00fcrre und Hochwasser die lokalen und kreisweiten Klimawirkungen aufzuzeigen, um daraus klimabeeinflusste Hotspots und Handlungsschwerpunkte identifizieren zu k\u00f6nnen und somit Entscheidungsgrundlagen zu konkreten Handlungs- und Anpassungsma\u00dfnahmen zu liefern.<\/p>\n\n\n\n Die Prognos AG hat im Monitoringkonzept f\u00fcr das Projekt sowohl die Prozesse und die Sicht der Teilnehmenden auf diese untersucht als auch die Ergebnisse der erarbeiteten Ma\u00dfnahmen und Strategien hinsichtlich ihrer potenziellen Klimafolgenanpassungswirkung evaluiert. Mit Letzterem k\u00f6nnen die entwickelten Ma\u00dfnahmen priorisiert werden. F\u00fcr jede Ma\u00dfnahme wurden die einzusetzenden Ressourcen (Input), die zu erzielenden Ergebnisse (Output), die erwarteten direkten Auswirkungen (Outcome) und die erwarteten \u00fcbergreifenden Auswirkungen (Impact) erfasst. F\u00fcr jeden dieser vier Schritte wurden Indikatoren vorgeschlagen, die zur \u00dcberwachung und Bewertung der Ma\u00dfnahme verwendet werden k\u00f6nnen. Auf Projektebene wurde die Verbreitung und Kommunikation der Projektergebnisse (bspw. \u00fcber Veranstaltungen, Social Media, Website etc.) evaluiert.<\/p>\n\n\n\n Weitere Informationen zum Evolving Roadmapping sowie zur Umsetzung der Methode k\u00f6nnen dem Leitfaden \u201eEvolving Roadmapping Leitfaden f\u00fcr die Gestaltung von Klimaanpassungsprozessen\u201c entnommen werden: <\/p>\n\n\n\n Informationen zur Klimawirkungsanalyse k\u00f6nnen der Ver\u00f6ffentlichung \u201eKLIMAWIRKUNGSANALYSE \u2013 ZIELE, NUTZEN, METHODE, ZUGANG\u201c entnommen werden: <\/p>\n\n\n\n\n
Projektvorstellung Evolving Regions<\/h6>\n\n\n\n