{"id":74555,"date":"2022-04-04T13:41:21","date_gmt":"2022-04-04T11:41:21","guid":{"rendered":"https:\/\/evolvingregions.com\/?post_type=content&p=74555"},"modified":"2022-07-27T15:39:28","modified_gmt":"2022-07-27T13:39:28","slug":"evolving22-ein-ruckblick","status":"publish","type":"content","link":"https:\/\/cms.evolvingregions.com\/content\/evolving22-ein-ruckblick\/","title":{"rendered":"EVOLVING22 – Ein R\u00fcckblick"},"content":{"rendered":"\n
Am Donnerstag, den 10. M\u00e4rz 2022, fand knapp 2 \u00bd Jahre nach Projektstart von Evolving Regions die Replication Conference Evolving22<\/strong> statt. In der insgesamt 6-st\u00fcndigen Veranstaltung konnte den Teilnehmenden ein abwechslungsreiches Programm geboten werden, mit Input-Vortr\u00e4gen von Expert:innen, \u00fcber eine Podiumsdiskussion, bis hin zu den interaktiven Sessions am Nachmittag. Dabei standen vor allem Fragestellungen und Herausforderungen der Klimaanpassung im l\u00e4ndlichen Raum im Vordergrund:<\/p>\n\n\n\n \u00dcber den gesamten Tag verteilt haben insgesamt mehr als 140 Menschen<\/strong> aus verschiedenen Teilen Deutschlands und Europas an der Veranstaltung teilgenommen.<\/p>\n\n\n\n Die Teilnehmenden wurden im ersten Block des Tages zun\u00e4chst von Ursula Heinen-Esser, der Ministerin f\u00fcr Umwelt, Landwirtschaft, Natur- und Verbraucherschutz des Landes Nordrhein-Westfalen (MULNV) begr\u00fc\u00dft. Frau Heinen-Esser sprach \u00fcber die Relevanz der Klimaanpassung im l\u00e4ndlichen Raum und welche Ziele das MULNV<\/a> verfolgt.<\/p>\n\n\n\n Insbesondere die Klimaanpassungsstrategie NRW (2009) wurde hervorgehoben und die Notwendigkeit Klimaanpassung als Daseinsvorsorge-Thema zu begreifen. Gleichzeitig nutzte die Ministerin die Chance und verwies auf die Relevanz des l\u00e4ndlichen Raumes f\u00fcr Nordrhein-Westfalen und darauf, dass insbesondere die l\u00e4ndlich gepr\u00e4gten Kreise wichtige Impulsgeber und Vorbilder f\u00fcr die angeh\u00f6rigen Kommunen sein k\u00f6nnen.<\/p>\n\n\n\n Mehr als die H\u00e4lfte der Einwohner Nordrhein-Westfalens lebt im l\u00e4ndlichen Raum; in Mittelzentren, in Kleinst\u00e4dten, in Gemeinden. Und sie erhalten auch bei diesem Thema, Anpassung an den Klimawandel, noch nicht die Aufmerksamkeit, die n\u00f6tig ist. Und deshalb bin ich so dankbar, dass wir heute diese Veranstaltung durchf\u00fchren.<\/em><\/p>Ursula Heinen-Esser \/\/ Ministerin MULNV NRW<\/cite><\/blockquote><\/figure>\n\n\n\n Danach folgte ein Input von Bernd Decker (European Climate, Infrastructure and Environment Executive Agency (CINEA<\/a>)), Leiter des Bereichs Climate Action im EU-F\u00f6rderprogramm LIFE. Herr Decker gab einen \u00dcberblick \u00fcber die europ\u00e4ischen Bem\u00fchungen dem Klimawandel Anpassungsma\u00dfnahmen gegen\u00fcber zu stellen und setzte sie in den Kontext zum LIFE Programm. Die Pr\u00e4sentation von Herrn Decker finden Sie hier: <\/p>\n\n\n\n Darauf folgend f\u00fchrte Katharina Schrot von der Sozialforschungsstelle der TU Dortmund durch das Projekt Evolving Regions, wobei ein Fokus auf die einzelnen Bausteine des Projektes, die Prozessmethode des Evolving Roadmappings und der ko-produktiven regionalen Dialoge gelegt wurde. Doch auch \u00fcber die bisherigen Erfolge, sowie die Transfer- und Mainstreaming-Prozesse des Projektes sprach Frau Schrot. So bringe der kollaborative Prozess in Evolving Regions verschiedene Akteur:innen zusammen, die gemeinsam und auf Augenh\u00f6he Ma\u00dfnahmen entwickeln. Durch dieses von Beginn an gemeinsame Vorgehen in den Regionen wurde der Bezug zum Alltagshandeln und die Legitimit\u00e4t der Ma\u00dfnahmen gest\u00e4rkt. Auch in dem Vortrag wurde die Relevanz der (l\u00e4ndlich gepr\u00e4gten) Kreise bei der Klimaanpassung betont. Die Pr\u00e4sentation von Frau Schrot k\u00f6nnen Sie \u00fcber folgenden Link abrufen:<\/p>\n\n\n\n Dr. Andreas Kaiser aus dem Kreis Siegen-Wittgenstein<\/a> schloss sich mit einem Vortrag zu Klimaanpassung im Kreis an. Er nutzte die Chance und sprach \u00fcber den Klimawandel vor Ort und die Klimaanpassungsma\u00dfnahmen, die in Siegen-Wittgenstein geplant sind und auch durch Evolving Regions erm\u00f6glicht wurden. Insbesondere wurde auf die gute und fruchtbare Zusammenarbeit der Teilnehmenden im Prozess verwiesen. Denn der interdisziplin\u00e4re Ansatz des Projektes erm\u00f6glichte es, gemeinsam aus einem gro\u00dfen Wissensschatz heraus Ma\u00dfnahmen zu entwickeln, sodass innerhalb von einem Jahr aus groben Zielen und Visionen konkrete Ma\u00dfnahmen wurden. Die Pr\u00e4sentation von Herrn Kaiser finden Sie hier:<\/p>\n\n\n\n Ein gro\u00dfer Mehrwert war die Sensibilisierung. Das Thema Klimafolgenanpassung war in der Region vor Evolving Regions noch nicht sehr pr\u00e4sent, aber jetzt verstehen deutlich mehr Akteur:innen, worum es geht. Es ist angekommen, dass eine Anpassung an den Klimawandel stattfinden muss \u2013 auch wenn f\u00fcr die Umsetzung noch das ein oder andere dicke Brett zu bohren ist<\/em><\/p>Dr. Andreas Kaiser \/\/ Kreis Siegen-Wittgenstein <\/cite><\/blockquote><\/figure>\n\n\n\n Moderiert von J\u00fcrgen Schultze (Sozialforschungsstelle\/TU Dortmund) folgte eine anregende Podiumsdiskussion mit verschiedenen politischen und wissenschaftlichen Akteur:innen. Es diskutierten Bernd Decker (CINEA, Leiter des Bereichs Climate Action im Programm LIFE), Viktor Haase (MULNV, Abteilungsleiter Nachhaltige Entwicklung, Klimawandel und Umweltwirtschaft), Kati Mattern (European Environment Agency<\/a>, Bereich Climate Change Impacts and Adaptation), Andreas M\u00fcller (Landrat Siegen-Wittgenstein) und Katharina Schrot (Sozialforschungsstelle\/TU Dortmund) \u00fcber Klimaanpassung im l\u00e4ndlichen Raum: Welche Besonderheiten kennzeichnen die Anpassung an den Klimawandel im l\u00e4ndlich gepr\u00e4gten Raum? Und welche Bedarfe und Aspekte konnte Evolving Regions bereits aufgreifen?<\/p>\n\n\n\n Im Rahmen der Podiumsdiskussion wurde aus den unterschiedlichen Blickwinkeln der Diskussionsteilnehmenden auf die Rolle und die Bedarfe von l\u00e4ndlichen Regionen in der Klimaanpassung geblickt. Die Diskussionsteilnehmenden waren sich einig, dass die Auswirkungen des Klimawandels nicht an den \u00f6rtlichen Grenzen haltmachen und so die Notwendigkeit einer abgestimmten Handlungsstrategie auf regionaler Ebene bestehe. Die Kreise k\u00f6nnen dabei als Unterst\u00fctzer, Koordinator oder Motor f\u00fcr ihre kreisangeh\u00f6rigen St\u00e4dte und Gemeinden dienen und so Synergien schaffen. Weiterer Bedarf wird bei der Sensibilisierung gesehen, eine M\u00f6glichkeit auch auf \u00fcbergreifende Daten und Beispiele aus anderen EU-L\u00e4ndern zuzugreifen stellt daf\u00fcr die Online-Wissensplattform Climate-ADAPT<\/a> dar. Die Diskussionsteilnehmenden waren sich au\u00dferdem einig, dass Klimaanpassungsaktivit\u00e4ten in l\u00e4ndlichen Regionen eine langfristige Finanzierung ben\u00f6tigen, dessen Beantragung auch f\u00fcr kleinere Kommunen und Kreisen durch unkompliziertere Antragsverfahren erm\u00f6glicht werden sollte.<\/p>\n\n\n\n Im n\u00e4chsten Block des Tages konnten die Teilnehmenden drei verschiedenen Vortr\u00e4gen von den folgenden drei Expert:innen folgen:<\/p>\n\n\n\n Stan Vergeer gab in seinem Vortrag einen \u00dcberblick \u00fcber Klimaanpassung in der West-Overijssel, mit einem speziellen Blick auf die RIVUS Region in den Niederlanden. Bei seinem Vortrag wurde die nationale Ausrichtung der Niederlande mit einem umfassenden Programm zur Verpflichtung zur Klimaanpassung deutlich. Herr Vergeer ging auf die f\u00fcr ihn drei relevanten Schritte aus der nationalen Klimaanpassungsstrategie in der RIVUS Region ein. Im ersten Schritt wurde ein Stresstest durchgef\u00fchrt, in dem die regionalen Gegebenheiten und die Folgen des Klimawandels gegen\u00fcbergestellt wurden. Als relevanten zweiten Schritt sieht Herr Vergeer die Durchf\u00fchrung eines Risikodialog mit allen Akteur:innen aus der Region. Auf Basis dieser Schritte wurde dann ein Umsetzungsprogramm entwickelt, in dem die verschiedenen Vulnerabilit\u00e4ten festgehalten, notwendige Ma\u00dfnahmen und M\u00f6glichkeiten zur Messung formuliert wurden. Die Pr\u00e4sentation von Herrn Vergeer k\u00f6nnen Sie sich hier herunterladen: <\/p>\n\n\n\n Dr. Sabine Engel brachte eine andere Perspektive in die Runde und erz\u00e4hlte in Ihrem Vortrag von den Erfahrungen aus der Zusammenarbeit zwischen Minnesota und NRW. In dem Projekt \u201eNRW-Minnesota Climate-Smart Municipalities<\/a>\u201c wurde insbesondere deutlich, dass die Kompetenzen der Menschen und der Austausch zwischen ihnen gef\u00f6rdert werden m\u00fcsse. Voneinander lernen stehe hier im Vordergrund. Gleichzeitig m\u00fcsste im Prozess deutlich werden, wer die Entscheidungshoheit f\u00fcr Klimaanpassung innehat und welche Akteur:innen und Stakeholder integriert werden m\u00fcssen. F\u00fcr weitere Informationen k\u00f6nnen Sie hier die Pr\u00e4sentation von Frau Dr. Engel einsehen: <\/p>\n\n\n\n Zu guter Letzt stellte Andreas Ziermann, Projektleiter bei der Bodensee-Stiftung, die Folgen des Klimawandels und die Klimaanpassung in der Landwirtschaft vor. Dabei startete er mit der Betroffenheit f\u00fcr die Landwirtschaft durch den Klimawandel \u2013 wobei insbesondere der Boden durch Trockenheit auf der einen und Extremniederschl\u00e4ge auf der anderen Seite bedroht wird. Doch auch auf L\u00f6sungsideen wurde in dem Vortrag eingegangen, das zentrale Stichwort ist hier: Diversifizierung. Im Anschluss stellte Herr Ziermann das Projekt GeNIAL <\/a>vor, welches ein Bildungsangebot zur nachhaltigen Klimafolgenaanpassung in der Landwirtschaft anbietet \u2013 in dem Projekt steht die Sensibilisierung und Qualifizierung im Vordergrund. Zus\u00e4tzlich f\u00fchrte er kurz durch das Webtool AgriAdapt. F\u00fcr weitere Informationen schauen Sie gerne hier in die dazugeh\u00f6rige Pr\u00e4sentation:<\/p>\n\n\n\n Nach einer kurzen Mittagspause hatten die Teilnehmenden im zweiten Teil des Tages die M\u00f6glichkeit beim Speed-Consulting Event in 3 Runden \u00e1 15 min aus 8 verschiedenen Sessions zu w\u00e4hlen. In den interaktiven Sessions konnte mit den Inputgebenden zu den verschiedenen Themen diskutiert werden. Im Folgenden sind die einzelnen Sessions inkl. einer Zusammenfassung der Ergebnisse zu finden:<\/p>\n\n\n\n Im Anschluss an die Sessions wurden die Teilnehmenden zu der Konferenz und ihren Vorstellungen von Klimaanpassung im l\u00e4ndlichen Raum befragt. Die Ergebnisse der Mentimeter-Befragung sind hier zu finden: <\/p>\n\n\n\n Abgeschlossen wurde die Konferenz von Andreas Vetter vom Umweltbundesamt (UBA). In seinem Vortrag ordnete Herr Vetter die Ergebnisse des Tages in die bundesdeutsche Diskussion zur Klimafolgenanpassung ein. Auch in diesem Vortrag wurde die Rolle der l\u00e4ndlich gepr\u00e4gten Regionen hervorgehoben, verbunden mit der Forderung den Fokus st\u00e4rker auf diese Regionen zu legen: Was sind die Herausforderungen? Welche Themen stehen im Vordergrund? Eine solche Fokussierung sei notwendig, um Deutschland fl\u00e4chendeckend resilient zu machen. Gleichzeitig m\u00fcssen Zust\u00e4ndigkeiten gekl\u00e4rt und die Zusammenarbeit gest\u00e4rkt werden. Dabei sei die Vernetzung unterschiedlicher Akteur:innen und ein niedrigschwelliger Kapazit\u00e4tsaufbau f\u00fcr eine effektive Klimaanpassung besonders relevant.<\/p>\n\n\n\n Klimaanpassung ist eine Gemeinschaftsaufgabe, die auch gemeinschaftlich finanziert werden muss. Daf\u00fcr ist es wichtig, dass Bund und L\u00e4nder gemeinsam eine grundlegende Finanzierung auf die Beine stellen, die \u00fcber Einzelprojekte hinaus eine fl\u00e4chendeckende Klimaanpassung in den L\u00e4ndern und Kommunen unterst\u00fctzt.<\/em><\/p>Andreas Vetter \/\/ Umweltbundesamt <\/cite><\/blockquote><\/figure>\n\n\n\n Was haben unsere Expert:innen bei Evolving Regions gesagt? Klicken Sie sich gerne durch eine kleine Auswahl an Zitaten von unseren Inputgebenden:<\/p>\n\n\nAuftakt: Begr\u00fc\u00dfung und Vortr\u00e4ge von Ministerin Ursula Heinen-Esser, Bernd Decker, Katharina Schrot und Andreas Kaiser<\/strong><\/h4>\n\n\n\n
Podiumsdiskussion zur Klimaanpassung im l\u00e4ndlichen Raum<\/h4>\n\n\n\n
Drei Input-Vortr\u00e4ge: Klimaanpassung aus verschiedenen Perspektiven<\/strong><\/h4>\n\n\n\n
Speed Consulting Event: 8 Sessions aus Wissenschaft, Politik und Praxis<\/strong><\/h4>\n\n\n\n
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Abschluss: Einordnung der Ergebnisse des Tages durch Andreas Vetter (UBA)<\/strong><\/h4>\n\n\n\n